Was sind aktinische Keratosen?

Aktinische Keratosen sind oberflächliche Schäden der Haut, die im Laufe der Jahre durch hohe UV-Belastung (zumeist Sonnenlicht) hervorgerufen wurden („aktinisch“ bedeutet: durch Sonnenlicht). Daher finden sich diese Hautveränderungen auch an solchen Körperstellen, die besonders dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Keratose bedeutet dabei Verhornung. Sie ist als gut tastbare Rauhigkeit der Stelle zu bemerken. Die Keratose ist, anders als reine Trockenheit der Haut, nicht durch pflegende Cremes zu beseitigen. Aktinische Keratosen sind oberflächliche Schädigungen der Haut, weil das Sonnenlicht nur in der obersten Hautschicht Schäden hervorrufen kann. Manchmal entsteht aber eine Verdickung der Keratose durch unkontrolliertes Wachstum der veränderten Zellen der Oberfläche.

Sind aktinische Keratosen schon Hautkrebs?

Bei der aktinischen Keratose ist das Wachstum und die Funktion der obersten Hautschicht in gewisser Weise außer Kontrolle geraten. Solange diese Veränderungen nur die Oberfläche betreffen, wird die aktinische Keratose nicht als Krebs, sondern als Krebsvorstufe (Präkanzerose) gewertet. In etwa 20% der Fälle kann eine aktinische Keratose sich zu einem Spinaliom (Plattenepithelkarcinom) - das ist eine Form des sogenannten „weißen“ Hautkrebses - entwickeln.

Sollte die aktinische Keratose behandelt werden?

Um die weitere Entwicklung dieses Krebses zu unterbinden, sollten die aktinischen Keratosen daher unbedingt behandelt werden. Eine sehr erfolgreiche und kosmetisch optimale Therapieform stellt die Photodynamische Therapie dar.


Wie funktioniert die photodynamische Therapie (PDT)?

Auf die betroffenen Stellen wird eine spezielle Creme auf, die δ-Aminolävulinsäure (5-ALA) enthält. Diese Substanz reichert sich genau in den Zellen an, die krankhaft verändert sind. Diese Substanz führt dazu, dass die Zelle empfindlich wird für eine bestimmte Wellenlänge einer speziellen Lampe. Man kann die Anreicherung auch beobachten und fotographisch darstellen:
 
Wird dann die betroffene Stelle mit dem speziellen Licht bestrahlt, stirbt die Zelle ab. Die aktinischen Keratosen sind dann beseitigt.

Wie wird die PDT durchgeführt?

Die betroffenen Areale werden mit der speziellen Creme eingecremt. Danach werden die eingecremten Stellen mit einer Abdeckfolie und zusätzlich noch mit einem geeigneten Lichtschutz abgedeckt. Die optimale Einwirkzeit für 5-ALA beträgt 4 Stunden. Die Stellen müssen in der Wartezeit vor Licht, Nässe und Kälte geschützt werden.
 
Kurz vor der Bestrahlung wird dann die Creme entfernt. Die betroffenen Areale werden mit einer speziellen Wellenlänge. Diese Lampe strahlt selber keine Hitze aus. Trotzdem entsteht durch die Zerstörung der krankhaften Zellen ein brennendes Gefühl, das einem Sonnenbrand entspricht.

Nach der Bestrahlung werden die durch das Licht zerstörten Zellen vom Immunsystem des Körpers entfernt und durch gesunde Zellen ersetzt. Hierbei kann es eventuell nochmals zu leichtem Brennen kommen. Es entwickelt sich eine Rötung der Hautstellen, die etwa 1 - 2 Wochen lang anhält. Desweiteren entstehen Krusten, die wegen der Tätigkeit des Immunsystems wie eine Entzündung aussehen können.

Nach der Behandlung sollte man zu viel Sonne meiden, regelmäßig Sonnenschutzmittel verwenden und  eine Kopfbedeckung mit Krempe tragen.

Für kleinere aktinische Keratosen, oder für eine sehr geringe Anzahl gibt es die Möglichkeit, eine chirurgische Abtragung (mit dem Skalpell) oder eine Behandlung mit flüssigem Stickstoff (Vereisung) durchzuführen. Diese Behandlungsmethoden wirken nur lokal und haben den Nachteil, dass sie aktinische Keratosen im Frühstadium nicht mit behandeln. Weitere Optionen sind eine Creme, die das Immunsystem anregt (Imiquimod) oder ein lokales Chemotherapeutikum (5-Fluorouracil). Beide Cremes müssen über einen langen Zeitraum aufgetragen werden und führen zu einer starken Hautreizung.

Was kostet die PDT und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die ärztliche Leistung der PDT kostet etwa zwischen 120 und 400 Euro pro Sitzung (die Abrechnung erfolgt gemäß Gebührenordnung für Ärzte GOÄ). Die privaten Versicherer übernehmen für gewöhnlich die Kosten. Bei den gesetzlichen Krankenkassen ist die PDT keine sogenannte Regelleistung.