Zusammenwirken diese Entwicklung begünstigen:

genetische Faktoren, (erbliche Belastung, Veranlagung)

Umwelteinflüsse, (z.B.: neu hinzugekommene Allergene, Klimaveränderungen?, die Red.)

unser westlicher Lebensstil und möglicherweise auch:

neue Allergene (allergieauslösende Stoffe).

Besonders in geschlossenen Räumen soll die Allergenbelastung deutlich deutlich zugenommen, haben, so die Leiterin der klinischen Kooperationsgruppe Umweltdermatologie und Allergologie des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit und der TU München bei einer Presseveranstaltung zum DGAI- Kongreß. Maßnahmen zur Energieeinsparung und Wärmeschutzverordnungen hätten mehr und mehr dazu geführt, daß Innenräume immer mehr abgedichtet worden sind. Dadurch sei die Konzentration von Schadstoffen und Allergenen in Räumen gestiegen. Unter hygienischen Gesichtspunkten sei eine Luftwechselrate von eins empfehlenswert, das heißt, die Luft in einem Raum werde innerhalb einer Stunde einmal komplett gewechselt. Das ist heute in keinem Haushalt der Fall. Derzeit liege die Luftwechselrate bei 0,3 und durch die neue Wärmeschutzverordnung 2000 der EU werde diese Rate weiter auf 0,1 zurückgehen.

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte seien aber auch neue Allergene dazugekommen, etwa inhalative Latexallergene, denen bekanntlich gerade ärzte und medizinisches Personal besonders ausgesetzt sind. 1980 war die Latexallergie praktisch unbekannt, ergänzte DGAI-Präsident Professor Johannes Ring von der TU München, Jetzt sind 17 Prozent der Mitarbeiter am Klinikum Großhadern sensibilisiert. (empfindlich gegen Latex) Ein neues Innenraumallergen ist auch Isothiazynolon ein Konservierungsmittel, das früher in Kosmetika enthalten war, dann aber wegen seiner starken allergenen Wirkung in solchen Produkten verboten worden sei, so Behrendt. Es ist heute aber noch in Wandfarben enthalten und tritt als Allergen weiterhin in der Atemluft in Erscheinung.

Ob die Allergenkonzentration außerhalb geschlossener Räume, etwa durch die allgemeine Erwärmung, zugenommen habe, kann derzeit nicht als bewiesen angesehen werden, aber neue Allergene außerhalb geschlossener Räume sind ebenso bekannt geworden.

Als Beispiel nannte Behrendt das sehr aggressive Gräserpollen des Ambrosiagrases, das in Amerika sehr bekannt ist. Dieses Gras sei nach durch die Amerikaner nach dem 2. Weltkrieg nach Deutschland eingeschleppt worden. Zunächst sei Ambrosia nur im Rhein-Main-Gebiet und in Berlin nachgewiesen worden, heute habe sich die Pflanze jedoch über das ganze Rheingebiet ausgebreitet, bis hin in den Stuttgarter Raum.

Schließlich, so Behrendt, gebe es auch wegen der Harmonisierungsbestrebungen in der EU neue Allergene in Deutschland. Zum Beispiel seien fünf neue Farbstoffe in Deutschland zugelassen worden. Davon sind vier Azo-Farbstoffe. Diese Farbstoffe haben außer ihrer kanzerogenen Wirkung, die ja bekannt ist, auch eine allergene Wirkung.