Hautreaktionen können von Kleidungsstücken hervorgerufen werden. Dabei lösen vor allem bestimmte Farbstoffe und andere Chemikalien Kontaktallergien aus
Wenn die Armbeugen, die Kniekehlen oder Leisten auf einmal mit roten und stark juckenden Pickelchen und Rötungen übersät sind und zunächst kein Auslöser zu finden ist, dann kann neue Kleidung für diese Reaktion verantwortlich sein. In vielen Fällen sind Textilien nämlich mit chemischen Substanzen u. Farbstoffen durchsetzt.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung werden allein 4000 Farbstoffe eingesetzt, auch Konservierungsstoffe, UV-Schutz und Biozide werden verwendet.
Gerade Textilfarbstoffe sind im Hinblick auf allergische Reaktionen besonders problematisch. Untersuchungen zeigen, dass von ca. 800 in der Industrie eingesetzten Farbstoffen in Textilien etwa 49 Farbstoffe unter Umständen starke allergische Reaktionen auslösen können.
Diese Substanzen sind häufig nicht fest mit dem Textil verbunden, so dass sie sich während des Tragens mit der Haut verbinden. Dadurch können allergische Spätreaktionen entstehen, die von der sog. „Textildermatitis“ verursacht werden.
Pickelchen, Rötungen der Haut, Schuppen, Quaddeln oder Ekzeme zeigen sich als Folge.
Weiterhin können sich Atemwegsbeschwerden und auch Kreislaufbeschwerden einstellen. Die Reaktionen auf diese Kleidung können bis zu einem Allergieschock reichen.
Sie treten meist Stunden, manchmal auch erst Tage nach dem Kontakt mit dem Stoff auf.
Es gibt besondere Risikogruppen für die Entstehung einer Textildermatitis:
- Besondere Risiken haben Allergiker, die ohnehin schon auf verschiedene Stoffe sehr sensibel reagieren.
- Patienten mit einer Neurodermitis haben ein erhöhtes Risiko für eine Allergie gegen Kleidung.
- Menschen, die eine sehr empfindliche Haut haben, reagieren häufig empfindlich auf chemische Substanzen in der Bekleidung.
- Menschen mit einem sehr empfindlichen bronchialen System haben ein erhöhtes Risiko. Die Bronchien können sich durch chem. Substanzen stark verengen mit daraus resultierender Atemnot.
Allergie-Tests wie ein Epikutan- oder Pricktest können nur bedingt aufschlussreich sein.
Denn welche Chemikalien in welcher Konzentration bei der Herstellung benutzt werden, ist zum Nachteil von Allergie- und Asthmapatienten und ihren Ärzten noch immer das Geheimnis der Hersteller.
Allergie gegen Wolle
Viele Menschen verspüren auch ein Hautjucken, wenn sie Kleidung aus Wolle tragen. Fast immer ist dann eine atopische Dermatitis vorhanden, die eine Unverträglichkeit gegenüber Schurwolle mit sich bringt. Hier handelt es sich allerdings um keine richtige Allergie, sondern lediglich um einen erhöhten Reiz der Haut, der sich durch die rauen Haare dieser Wollart ergibt.
Ökolabels können beim Kauf helfen
Wichtiger Hinweis für schadstoffarme Kleidung sind auch verschiedene Label. Sowohl das Label „Toxproof“ , das Label „Oeko-Tex Standard 100“ und IVN Naturtextil bieten gute Orientierungshilfen bei der Suche nach Bekleidung, die besonders schadstoffarm eingefärbt ist. Bei diesen Labels wird auch auf Formaldehyd verzichtet.
Ein wichtiges Siegel ist zudem auch das Prüfsiegel der Fördergemeinschaft körperverträglicher Textilien dar. Dieses lässt die Wirkung der Textilien auf der Haut messen. Viele Hersteller lassen inzwischen ihre Textilien nach den Richtlinien dieses Labels testen.
Eine sehr wichtige Maßnahme:
Textilien müssen vor dem ersten Tragen, also vor dem ersten Hautkontakt, gewaschen werden! Helle bzw. ungefärbte Textilien sind unbedenklicher als dunkle, blaue, schwarze oder rote.