Mit einer Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff lassen sich Formen von weißem Hautkrebs (Basalzellkarzinome) der unteren Extremität bei älteren Patienten erfolgreich entfernen. Ärzte aus Israel haben ihre guten Erfahrungen mit der Anwendung bei acht Patienten über 60 Jahren vorgestellt.
Die Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff, aber auch die CO2-Lasertherapie, gelten als alternative Strategien zur Behandlung von Patienten mit Basalzellkarzinomen. Als Vorteil der intraläsionalen Anwendung galt dabei, dass das Einfrieren der bösartigen Zellen vom Inneren des Krebs erfolgte und komplett nach außen reichte.....
Von außen aufgebrachte Kälte erreiche allerdings nicht vollständig das Zentrum.
Dauer der Kryotherapie: Ca. fünf Minuten
Weil bei älteren Patienten die chirurgische Exzision mit einer Infektionsrate von fast 9% verbunden sei, hätten sie diese Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff bei zehn Basalzellkarzinomen geprüft, die sie bei acht Patienten über 60 an den Beinen diagnostiziert hatten.
Für die Kryotherapie verwendeten die Ärzte das sogenannte „CryoShape-System“.
Dabei wird eine Nadel unter Lokalanästhesie mit Bupivacain 0,5% horizontal zwei bis drei Millimeter so unterhalb des Karzinoms platziert, dass die Ein- und Austrittsstelle im gesunden Gewebe liegt und somit ein Kranz von 5–10 mm im Gesunden entsteht. Unter Druck strömt anschließend flüssiger Stickstoff in die Nadel. Dadurch entstehen innerhalb weniger Sekunden an der Ein- und Austrittsstelle kleine Eisbällchen. Sie gehen ineinander über, je länger die Prozedur dauert. Die Kryotherapie dauerte im Schnitt nur fünf Minuten bei einer durchschnittlichen Karzinomgröße von 2,49 cm2. Nach dem Auftauen der Nadel wurde sie wieder entfernt. Während der Prozedur sank die Oberflächentemperatur im Mittel auf –15,55 °C.
Nach durchschnittlich 80 Tagen war die behandelte Hautstelle verheilt. Nur drei Patienten hatten leichte Schmerzen an der Behandlungsstelle.
Drei Monate nach der Heilung wurden Biopsien jeweils aus dem Zentrum des Narbengewebes entnommen.
Ergebnis: Bei allen zehn Proben konnten keine Krebszellen mehr nachgewiesen werden. Dies war auch bis zum Ende des Follow-up von 28 Monaten der Fall. Kein einziger Patient erlitt eine Wundinfektion oder ein Tumorrezidiv, wie die Ärzte berichteten. Nur bei zwei Patienten hatte sich eine Hypergranulation entwickelt. Alle anderen Patienten waren mit dem Behandlungs- und dem kosmetischen Ergebnis zufrieden.
Quelle: Har-Shai Y et al. Intralesional cryosurgery for the treatment of basal cell carcinoma of the lower extremities in elderly subjects: a feasibility study. Int J Dermatol 2016; online 8. Januar;
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