Aus den Untersuchungen des Honigs und seinen Wirkungen zeigte sich, dass er nicht nur der modernen Wundbehandlung entspricht, sondern weit darüber hinaus reicht. Honig kann neben akuten Wunden auch chronische Wunden wieder in Heilung bringen. Er wirkt nicht nur antimikrobiell, sondern liefert zahlreiche Nährstoffe zur Ernährung der Granulationszellen und verfügt über wundheilungsfördernde Eigenschaften. So beeinflusst Honig u.a. positiv den pH-Wert und begünstigt dadurch Wundheilungsprozesse. Vorteilhaft ist auch, dass Honig für alle Arten von Wunden einsetzbar ist...

 

 

Eine sehr wichtige Eigenschaft der Wundbehandlung besteht in der Reduktion von Schmerzen, die zur Erhaltung der Lebensqualität dient. Studien konnten zeigen, dass Schmerzen unter Honigtherapie deutlich stärker abnahmen als unter Behandlung mit Zucker oder Silbersulfadiazin. Zudem ist neben der Schmerzreduktion durch eine schnellere Wundheilung mit Honig der Verbandwechsel erleichtert. Ein Honigverband klebt nicht am frischen Granulationsgewebe fest, sondern lässt sich schmerzfrei erneuern, so dass die Wunde beim Verbandwechsel geschont wird. Außerdem kann Honig durch seine hygroskopische Eigenschaft Wundsekret aufnehmen, ohne die Wunde auszutrocknen. Es wird somit ein feuchtes, ideales Wundmilieu konstant aufrechterhalten.

Honig besitzt eine antientzündliche und antibakterielle Eigenschaft- dies ist in zahlreichen Studien an über 60 verschiedenen Bakterienarten belegt worden. Auch Pilze wie Aspergillus und Penicillin reagieren empfindlich.

Honig bietet verschiedene antimikrobielle Mechanismen, z.B. einige der folgenden:

  • Infolge des niedrigeren pH-Wertes der Wunde durch Honig können Erreger schlechter wachsen

  • Mit dem Bienenspeichel gelangt Glucoseoxidase in den Honig. Durch dieses Enzym entsteht beim Glucoseabbau H2O2, welches antibakteriell wirkt und Leukozyten anlockt.

  • Glukonsäure wirkt auch antibakteriell.

  • Honigsorten enthalten zudem das antimikrobiell wirkende Methylglyoxal. Manukahonig enthält besonders viel davon.

  • Zudem unterstützen eine große Anzahl an Farb- und Aromastoffen die antibakterielle Wirkung.

  • Von den Bienen selbst produzierte Defensine sind an der Keimhemmung beteiligt.

Bei Honigwundverbänden wird in Abhängigkeit von der Wundsekretion zu Beginn der Behandlung ein- bis zweimal täglich ein Verbandwechsel empfohlen.

Im Bereich der Hauterkrankungen wurden bereist Behandlungserfolge mit Honig bei Ekzemen, Psoriasis und Pilzinfektionen erreicht.

Zudem wurden im Honig wirksame Defensine gegen Herpesviren und Candida albicans nachgewiesen. Sowohl Lippenherpes als auch Genitalherpes ist mit Honig erfolgreich behandelbar.

Quelle:

A Sänger at al. Honig in der modernen Wundbehandlung; Aktuelle Dermatologie 2016; 42;

 

 

 

 

 

 

 

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