Die Hautparasiten lieben dicht behaarte Körperstellen. Läuse sind Parasiten der Haut, die sich gerne in dicht behaarten Bereichen aufhalten. Sie sind Blutsauger. In Abständen von zwei bis drei Stunden nehmen sie eine - Mahlzeit - zu sich. Die weiblichen Läusen legen Eier ab, die in Kapseln an die Haare angeklebt werden. Man nennt sie Nissen. Je nach Ort werden drei verschiedene Arten von Läusen unterschieden: Kopfläuse, Filzläuse und Kleiderläuse. Der Biß der Kopflaus ist schmerzlos, juckt aber stark. Kopfläuse kleben ihre Eier an den Haaren an. Kopfläuse sind nur etwas zwei bis drei Millimeter lang. Am liebsten leben sie im dichten Haarbewuchs an der Kopfrückseite oder hinter den Ohren. Kopfläuse können die Farbe des Haares annehmen. Deshalb sind sie zuerst schwer zu erkennen. Ihre Lebensspanne beträgt 30 Tage. In dieser Zeit legt eine weibliche Kopflaus ungefähr 50 bis 150 Eier. Die Eier sind weiß bis durchsichtig. Sie werden in den Nissen in Kopfhautnähe an den Haaren befestigt. Dazu wird eine Kitsubstanz produziert, die sehr haltbar ist. Der Biß einer Kopflaus ist schmerzlos. Die an der Bißstelle entstehenden Papeln jucken jedoch stark. Oft kommt es zu ekzemartigen Hauterscheinungen, die sich durch Kratzen noch verstärken. Dann kann ein zusätzlicher bakterieller Befall zu Lymphknotenschwellungen führen. Filzläuse sind winzig klein und verursachen, besonders im Schamhaarbereich, entlang der Bißstellen Blutergüsse. Filzläuse sind kleiner als Kopfläuse. Sie werden nur ungefähr 1,5 bis 2 Millimeter groß und haben eine flache, rundliche Form. Filzläuse bevorzugen behaarte Körperregionen, in denen viele Schweißdrüsen sind. Deshalb halten sind sie im Schamhaarbereich, in den Achselhöhlen und in der Brustbehaarung zu finden. Bei Kindern, bei denen diese Behaarung noch nicht ausgeprägt ist, finden sich Filzläuse gelegentlich an den Wimpern und Augenbrauen. Das kann sehr unangenehm sein, weil die Kitsubstanz, mit der die Läuse ihre Eier an den Haaren befestigt, im Schlaf die Wimpern verklebt. Da sie Substanz nicht herausgewaschen werden kann, müssen in einem solchen Fall sie Wimpern ausgezupft werden. Filzläuse verursachen starken Juckreiz. An den Bißstellen bilden sich oft kleine Blutergüsse. Kleiderläuse leben nicht auf der Haut. Sie können aber Infektionskrankheiten übertragen. Die Kleiderlaus ist der größte Vertreter der auf den Menschen lebenden Läusen. Sie wird 3 bis 4,5 Millimeter groß. Kleiderläuse leben nicht auf dem Menschen. Sie bevorzugen körpernahe und warme Wäschefalten. Nur zur Nahrungsaufnahme begeben sich Kleiderläuse auf die Haut des Menschen. Die Eier legt die Kleiderlaus am liebsten in Kleidersäume und -falten. Aus ihnen schlüpfen nach 7 bis 9 Tagen Läuse aus. Der Juckreiz, der durch die Kleiderlaus verursacht wird, ist besonders stark. Darum ist die Gefahr von bakteriellen Infektionen, die durch das Aufkratzen der betroffenen Stellen begünstigt werden, besonders groß. In seltenen Fällen können Kleiderläuse gefährliche Infektionskrankheiten übertragen, z. B. Rickettiose, Fleckfieber oder Rückfallfieber. übertragung

Nicht mangelnde Hygiene ist verantwortlich - Läuse werden durch Berührung und Nähe übertragen. Im Gegensatz zu der früher vorherrschenden Meinung, hat die übertragung von Läusen wenig mit den hygienischen Verhältnissen zu tun. Läuse können nicht springen, dafür sind sie sehr schnelle Läufer. Sie gelangen von einem Menschen zum anderen, wenn sich z. B. die Kopfhaare berühren. Auch ausgeliehene Mützen, Hüte und Schals können Läuse - mitbringen - . Ein ausgefallenes Haar, das mit Nissen behaftet ist, überträgt Läuse ebenso, wie ein geliehener Kamm. Gerade Kopfläuse sind heute durch das ausleihen von Kleidungsstücken wieder weiter verbreitet. An Garderoben hängen Kleidungsstücke eng beieinander. Da kann sich eine Kopflaus bequem von einem Kleidungsstück zum nächsten begeben. Deshalb sind in Schulen und Kindergärten oft große Gruppen befallen. Aber auch die Häufung in Familien beruht auf derselben Ursache. Beim Geschlechtsverkehr haben es Filzläuse besonders leicht. Bei Filzläusen erfolgt die übertragung auf dem gleichen Weg, durch die Berührung der Haare. Da Filzläuse den Schamhaarbereich bevorzugen, werden sie häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen. Manchmal können sie aber auch über Kleidung, oder durch die Bettwäsche übertragen werden. Filzläuse können in der Bettwäsche bis zu vier Tagen überleben. Behandlung

Läusemittel töten Läuse ab. Im Gegensatz zu früher verliert man heute bei der Behandlung von Läusen nicht mehr seine Haare. Moderne Läusemittel töten die Läuse ab. Es gibt unterschiedliche Wirkstoffe, z. B. Malathion, Allethrin oder Carbaryl. Meistens sind die Wirkstoffe in speziellen Shampoos enthalten. Nissen müssen nach einem Essigbad aus dem Haar herausgekämmt werden. Die Waschungen müssen nach einigen Tagen wiederholt werden. Oft werden nicht alle Läuse abgetötet. Außerdem können in den Nissen noch Eier überlebt haben. Nach der Behandlung sind die Nissen leer. Sie kleben aber immer noch am Haar fest. Um sie zu lösen, wird das Haar mit Essigwasser gewaschen. Danach lassen sich die Nissen mit einem Läusekamm (der hat sehr enge Zinken) herauskämmen. Läusemittel nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden. Läusemittel sind giftig. Schließlich töten sie Lebewesen. Deshalb sollte die Behandlung unbedingt unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Das ist ganz besonders bei Kindern und Säuglingen wichtig. Bei aufgekratzten Hautstellen ist zudem noch die Gefahr groß, daß das Läusemittel in den Körper eindringt. Dann kann es zu Komplikationen kommen. Aus diesem Grund wird z. B. bei Säuglingen auch oft eine stationäre Behandlung befürwortet. Kleidungsstücke müssen entlaust werden. Kleidungsstücke müssen von Läusen befreit werden, damit eine erneute übertragung verhindert wird. Das kann durch Hitze-Sterilisation (Waschen siehe Selbsthilfe) oder durch Kühllagerung geschehen. Die Kühllagerung muß mindestens 14 Tage erfolgen. Die gesamte Wohngemeinschaft muß behandelt werden. Eine Läusebehandlung kann nur erfolgreich sein, wenn die gesamte Wohngemeinschaft behandelt wird. Ist in einer Familien das Kind betroffen, so müssen auch beide Eltern mitbehandelt werden. Nur so kann das Herumreichen der Parasiten verhindert werden. Selbsthilfe

Keine falsche Scham: Informieren Sie Ihre Umgebung. Durch die Art der übertragung haben es Läuse leicht. Falsche Scham führt aber häufig ebenfalls zu unnötigen übertragungen. Wenn Sie in Ihrer Familien einen Läusebefall feststellen, sollten sie insbesondere Kindergarten, Schule und die nahen Freunde informieren. So können sie die Verbreitung eindämmen. Oft finden sich dort auch Betroffene. Wer wen angesteckt hat, läßt sich sowieso nicht feststellen. Also keine falsche Scham. Auswaschen oder Aushungern - Läuse müssen auch auf Gegenständen getötet werden. Kopfläuse sterben ab, sobald sie einer Temperatur von über 51 Grad Celsius ausgesetzt sind. Das bedeutet, Sie müssen Haarbürsten, Haarschmuck, Kämme usw. in entsprechend heißes Wasser legen. Handtücher, Bettwäsche, Mützen, Schals etc. müssen bei 60 Grad gewaschen werden. Sie können die Kopfläuse auch - aushungern - . Dazu legen sie die Gegenstände in einen gut verschlossenen Plastiksack und bewahren ihn mindestens zwei Wochen lang, so warm wie möglich, auf. Haare weg - Läuse weg! Wer nichts gegen einen Radikalschnitt hat, kann sich auch die Haare ganz kurz schneiden. Dann sind alle Nissen und Kopfläuse auf der Stelle weg. Ihnen ist es dann zu - luftig - . Notwendig ist das aber nicht. Kleidungsstücke müssen so heiß wie möglich gewaschen werden. Kleiderläuse - entsorgt - man am besten, indem man alle Kleidungsstücke, Handtücher und Bettwäsche kochendheiß wäscht. Man kann sie auch reinigen lassen. Dasselbe gilt für Filzläuse. Hier sind besonders die Unterwäsche, Nachtzeug und Bettwäsche betroffen. Alles so heiß wie möglich waschen, und die Läuse verschwinden. Keine Gegenstände ausleihen. Wenn sie nicht betroffen sind, ist die beste Vorbeugung, den Körperkontakt mit Personen zu vermeiden, die Läuse haben. Sie sollten auch keine Gegenstände ausleihen, wie z. B. Mützen, Hüte, Schals, Haarbürsten, Kämme, Handtücher, Bettwäsche etc.