Einige Parasiteninfektionen können Allergien unterdrücken, deshalb wird immer mehr nach Therapien geforscht, die mithilfe von Parasiten unser Immunsystem stärken sollen. 

Laut epidemiologischen Studien steigt die Anzahl der Allergien wie etwa Asthma, allergische Rhinitis und atopische Dermatitis rasant an. Genetische Faktoren spielen eine große Rolle, können aber nicht der alleinige Grund für den dramatischen Anstieg an Allergien sein. Man geht davon aus, dass zudem Umweltfaktoren den drastischen Anstieg beeinflussen.

 

Es wurde eine Hygiene-Hypothese formuliert, die die Zunahme von Allergien und Autoimmunerkrankungen erklären soll. Man geht davon aus, dass durch die verbesserte Hygiene in den westlich zivilisierten Ländern, eine Art sterilisierter Lebensraum entstanden ist. Unser Immunsystem wird also schon von klein auf mit immer weniger Antigenen von bakteriellen, parasitären und viralen Erregern konfrontiert. Laut der Hypothese führt diese zunehmende Sauberkeit zu einer negativen Entwicklung unseres Immunsystems.
Helminthen sind Organismen, die sich an ein parasitäres Leben im Darm, Blut oder in den Muskeln anpassen. Zu den Tierstämmen der Helminthen gehören unter anderem Plattwürmer(Plathelminthes) und Rundwürmer (Nematoda). Es gibt experimentelle Beweise, dass Patienten mit Helminthen-Infektionen schwächere allergische Immunantworten aufweisen. Also haben die Parasiten in solchen Fällen eine Art schützende Wirkung auf den Wirt. Das Ergebnis der Experimente ist jedoch nicht eindeutig, da einige Studien auch zeigen, dass die Würmer keinen oder sogar einen negativen Effekt auf Allergien haben können. Die Studien müssen noch weiter ausgereift werden, denn etliche Faktoren wie die Parasitenspezies, der Zeitpunkt der Infektion, die Intensität der Infektion und ob die Infektion akut oder chronisch ist, spielen eine wichtige Rolle, ob eine Infektion durch die Würmer die Entwicklung einer Allergie verhindert oder verstärkt. Durch die Studien erhofft man sich den vorteilhaften Effekt der Helminthen-Parasiten und den kontrollierten Einsatz einer Helminthen-Infektion als Behandlungsmethode verwenden zu können. Jedoch gibt es aktuell noch zu wenige Beweise, um den therapeutischen Effekt bei allergischen Erkrankungen nachweisen zu können. Außerdem sind die Nebenwirkungen noch nicht bekannt.

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