Entscheidend ist das Gleichgewicht zwischen Zufuhr und Abfluss. Von besonderer Bedeutung für diesen Flüssigkeitstransport ist das Lymphsystem, das ein paralleles Transportsystem zu den Venen ist. Die Lymphe ist die Flüssigkeit, die in den Lymphgefäßen fließt. Sie entsteht aus der Gewebsflüssigkeit und ist wasserklar. Am Ende münden die Lymphgefäße in die Venen, und die Lymphe wird wieder dem Blutkreislauf zugeführt. In den Verlauf der Lymphgefäße sind zwischen den verschiedenen Körperabschnitten Lymphknoten eingeschaltet, die mit - Kläranlagen - verglichen werden können. Das Lymphsystem kann nicht richtig arbeiten, wenn es außer Stande ist, die anfallenden Lasten (Wasser und Eiweiß) aufzunehmen und weiterzuleiten. Es bildet sich ein Lymphödem - eine Gewebeschwellung durch Zunahme von Wasser im Körpergewebe. Etwa 14 Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an den Krankheitszeichen eines primären (angeborenen) Lymphödems. Frauen sind hiervon zwölf Mal häufiger betroffen als Männer. Die Krankheitszeichen des primären Lymphödems zeigen sich bei etwa 80 Prozent der Betroffenen vor dem 35. Lebensjahr. Mit speziellen Verfahren kann der Arzt jedoch schon eine gestörte Funktion der Lymphgefäße feststellen. Am Anfang sind die Schwellungen rückläufig. Aber je länger das ödem besteht und keine Behandlung erfolgt, desto schwieriger sind die Schwellungen rückgängig zu machen, da Lymphe eine eiweißreiche Flüssigkeit ist und mit der Zeit dazu führt, dass sich die Schwellungen verhärten und auch nach Hochlagerung nicht mehr verringern. Das letzte Stadium tritt nur bei einigen Patienten ein: Bei der so genannten - Elephantiasis - erhöht sich der Umfang um das Zigfache, die Haut verhärtet sich und bildet Wucherungen. Durch eine Reihe von therapeutischen Maßnahmen gelingt es, das Ausmaß der Lymphödeme in einem für den Patienten erträglichen Maß zu halten. Gute Erfolge erzielt die Medizin heutzutage mit der - Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) - . Sie besteht aus zwei Phasen (der Entstauungs- und der Erhaltungsphase) und beruht auf vier Elementen: Hautpflege, Lymphdrainage, Kompressionsbehandlung und entstauender Bewegungstherapie. Die Lymphdrainage ist eine spezielle, schonende Form der Massage der Haut, um Lymphstauungen zu beseitigen: Man streicht mit den Fingerkuppen auf der Haut in Richtung der Lymphbahnen. Auch Kompressionsverbände oder - strümpfe regen die Durchblutung und damit den Abtransport des Wassers an.
Bau der Lymphgefäße Die Ursachen für die Lymphabflußstörungen sind meist Fehlbildungen der Lymphbahnen, diese sind nicht angelegt oder verfügen über keine Klappen, die für einen gerichteten Lymphabfluss sorgen. Hier finden Sie Informationen zum Aufbau des Lymphystems Klinische Formen des Lymphödems Man unterscheidet das primäre und das sekundäre Lymphödem. Beim primären Lymphödem sind die Lymphgefäße fehlerhaft entwickelt. Das kann bereits bei der Geburt der Fall sein, meistens aber zu einem späteren Zeitpunkt. Ein sekundäres Lymphödem entsteht durch Verletzungen, Entzündungen oder Beeinträchtigungen der Lymphknoten. Die Behandlung Man unterscheidet hierbei Basismaßnahmen von der komplexen physikalischen Entstauungstherapie. Die Vorbeugung Wie bei vielen chronischen Erkrankungen kommt der Vorbeugung eine große Bedeutung zu. Hier finden Sie die wichtigsten Informationen dazu ... Die Wundrose, eine der häufigsten Komplikationen beim chronischen Lymphödem Eine gefürchtete Komplikation des Lymphödems ist das Erysipel, die Wundrose der Haut. Sie macht sich durch eine Rötung und weitere Schwellung der Haut sowie durch Fieber und Schüttelfrost bemerkbar. Verantwortlich für diesen bakteriellen Infekt sind Streptokokken. Behandelt werden diese Infektionen mit einem Antibiotikum. Klinische Bilder zum Lymphödem Lymphabflussstörungen können praktisch alle Körperteile betreffen. Hier sind die wichtigsten Körperlokalisationen aufgeführt.
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