Erkrankungen, die mit einer vermehrten Körperbehaarung einhergehen, werden Hypertrichosen genannt. Dabei sind die Ursachen sehr unterschiedlich. Die Hypertrichose kann genetisch bedingt sein, oder durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden. Auch hormonelle Störungen können zu einer Hypertrichose führen. Das ist besonders bei Frauen der Fall. Ein flauschiges Haarkleid am ganzen Körper ist genetisch bedingt. Die Hypertrichosis lanuginosa kann durch einen autosomal-dominanter Erbgang vererbt werden. Sie äußert sich darin, daß nach der Geburt die Umwandlung vom Wollhaar des Fötus zur reifen Behaarung nicht stattfindet. Das betroffene Kind verfügt über ein flauschigwolliges Haarkleid am ganzen Körper. Die gleiche Erkrankung kann jedoch auch bei Erwachsenen, z.B. infolge eines Tumorleidens auftreten. Hierbei kommt es plötzlich zum ungehemmten Wachstum der sonst beim Erwachsenen nicht sichtbaren Flaumhaare. Medikamente, Erkrankungen und Verletzungen können eine überbehaarung verursachen. Andere Hypertrichosen können entstehen durch Langzeitbehandlung mit bestimmten Medikamenten z. B. Präparate mit Minoxidil, Cortison, Hydantoin oder Antibiotika. ) Auch primären Erkrankungen oder Verletzungen können zu überbehaarungen führen. So tritt z. B. die Hypertrichosis circumscripta bei einer angeborenen Spina bifida oder durch eine akute Porphyrie (Störung der Blutfarbstoff-Produktion) auf. Sie äußert sich in einer überbehaarung am Kreuzbein. Desweiteren können Behaarungsstörungen nach Kopfverletzungen, in Streßsituationen oder bei Stoffwechselstörungen vorkommen. Männlicher Haarwuchs bei Frauen tritt oft ohne erkennbare Ursache auf. Während diese überbehaarungen bei beiden Geschlechtern auftreten können, betrifft der Hirsutismus nur Frauen. Hirsutismus äußert sich in der Entwicklung eines männlichen Behaarungstyps. Das führt bei der betroffenen Frau zu einer überbehaarung an der Oberlippe, an Kinn und Wangen, an den Schultern, am Rücken, zwischen den Brüsten und am Bauch. 90 Prozent der Erkrankungen treten ohne erkennbare Ursache auf. Das macht die Behandlung äußerst schwierig. In 10 Prozent der Fälle werden hormonelle Ursachen nachgewiesen, die mit einer entsprechenden Hormontherapie behandelt werden können. Die Behandlung der Grunderkrankung ist vorrangig. Die Therapie bei einer Behaarungsstörung richtet sich immer nach der Ursache. Liegt der überbehaarung eine primäre Erkrankung zugrunde, wird diese vorrangig behandelt. Bei einem Behandlungserfolg stellt sich in der Regel das normale Behaarungsmuster wieder ein. Bei Frauen ist oft eine hormonelle Therapie erfolgreich. Bei Frauen sollte immer eine hormonelle Komponente bedacht werden, nach der sich die Therapie ausrichten kann. Eine hormonelle Behandlung kann fast immer gut eingestellt werden und zeigt oft Erfolg. Bei örtlich begrenzten überbehaarungen ist es oft ausreichend, die Haare zu bleichen. Bei größeren Bereichen, oder wenn eine andere Therapie nicht möglich ist, bleibt nur die Rasur. Sie kann z. B. durch eine dauerhafte Epilation (Haarentfernung) mit Wachs oder mit elektrischen Epilationsgeräten erfolgen. Manchmal hilft nur die mechanische Haarentfernung. Bei kleinen anlagebedingten Hypertrichosen (wie z. B. beim Damenbart) eignet sich die elektrokaustische Epilation. Dabei werden die Haarwurzeln jedes einzelnen störenden Haares durch einen geringen Stromstoß zerstört, so daß sie nicht mehr nachwachsen können.

 

 

 

 

 

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