üBERTRAGUNG LB wird gewöhnlich durch einen meist schmerzlosen Zeckenstich übertragen. Bakterien übertragende Zecken sind Ixodes ricinus, Ixodes scapularis, Ixodes dammini, Amblyomme americanum and Ixodes pacificus. Zecken leben vorzugsweise im Unterholz, niederwachsenden Wiesen, Seeufern und Weiden. Abhängig vom Fundort sind Zecken von weniger als 1% bis zu mehr als 90% mit Spirochäten infiziert.

Die Zecke hat einen zweijährigen Lebenszyklus und muß drei mal Nahrung aufnehmen. Als Larve ist sie hautfarben und hat die Größe eines Stecknadelkopfes. Sie ernährt sich vom Blut kleiner Tiere wie der Maus, von der sie schon Spirochäten aufnehmen kann. Als Nymphe ist sie so groß wie ein Mohnsamen, beige oder teilweise transparent und ernährt sich vom Blut größerer Tiere wie Katzen, Hunde oder von Menschen. Die ausgewachsene Zecke ist schwarz oder rötlich und ernährt sich von Rindern, Rehen, Hunden und Menschen.

April bis Oktober wird als Zeckensaison betrachtet, obwohl die LB ein ganzjähriges Problem darstellt. Zecken sind besonders aktiv im Frühling und Frühsommer.

SYMPTOME Lyme Borreliose wird als der - Große Imitator - bezeichnet, weil sie viele andere Krankheiten nachahmen kann, was die Diagnose erheblich erschwert. Ein Hautausschlag kann einige Tage nach der Infektion auftreten oder auch ganz fehlen. Diese Hauterscheinung kann nur Stunden, aber auch über Wochen bestehen, sehr unauffällig und klein oder auch von beträchtlicher Größe sein (bis zu 12 Zoll). Das Erythema chronicum migrans, ein roter Ring mit weißem Zentrum ist das Kennzeichen der LB. Unglücklicherweise ist das nicht die einzige Hauterscheinung, die auftreten kann. Ein einziger Stich kann vielfältige Erscheinungen verursachen, wie Nesselausschlag, Ekzema, Sonnenbrand, Flohstiche etc. Die Haut kann jucken, sich heiß anfühlen oder keine Beschwerden zeigen. Der Hautausschlag kann verschwinden und nach Wochen wieder erscheinen. Falls Sie eine Rötung bemerken, machen Sie eine Fotografie davon, denn mache ärzte verlangen den - Beweis - eines Zeckenbißes, bevor sie eine Behandlung in Betracht ziehen.

Frühsymptome: Tage oder Wochen nach einem Biß durch eine infizierte Zecke entwickeln Menschen häufig grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen, schwaches Fieber oder Müdigkeit.

Andere mögliche Symptome - Kein Teil des Körpers wird verschont:

Kiefer - Schmerzen, Schwierigkeiten beim Kauen

Blase - ständiges oder schmerzhaftes Urinieren, wiederholte Blasenentzündungen

Lunge - Atemwegsinfektionen, Husten, Asthma, Lungenentzündung

Ohren - Schmerzen, Hörverlust, Ohrensausen, erhöhte Geräuschempfindlichkeit

Augen - entzündungsbedingter Schmerz, Lichtempfindlichkeit, Scleritis, erschlafftes Augenlid, Bindehautentzündung, verwischtes oder doppelt Sehen

Hals - Reizung, geschwollene Drüsen, Husten, Heiserkeit, Schluckbeschwerden

Nervensystem - Kopfschmerzen, Fazialislähmung, Krampf, Meningitis, Nackensteife, brennende, kribbelnde oder prickelnde Empfindungen an beliebigen Stellen des Körpers, Verlust von Reflexen und Koordinationsfähigkeit, MS ähnliche Symptome

Magen - Schmerzen, Durchfall, übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Anorexia

Herz - Schwäche, Schwindel, unregelmäßiger Herzschlag, Myocarditis, Pericarditis, Palpitation, Herzblock, Vergrößerung des Herzens, Synkope, Entzündung des Muskels oder der Membran, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen

Gelenke - Arthralgie oder Arthritis, Entzündung der Muskeln und Schmerzen

Andere Organe - Leberinfektion, erhöhtes Leberenzym, vergrößerte Milz, geschwollenes Testikel, unregelmäßige oder ausbleibende Menstruation

Neuropsychiatrische Auswirkungen -Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Verminderung der Konzentration, kognitive Einbußen, Gedächtnisstörungen, Verminderung des Appetites, geistiger Abbau, Depression, Desorientierung, Schlafstörungen

Dies ist eine Liste möglicher Symptome. Sie können in jeder Kombination auftreten. Sie können ein oder mehrere Symptome entwickeln, aber nicht jeder wird unter all diesen Symptomen leiden. LB hat auf jeden Wirt eine andere Auswirkung. Selbst wenn Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden entwickeln, bedeutet das nicht, daß Sie an Lyme Borreliose erkrankt sind. Die Diagnose erfolgt nicht allein aufgrund serologischer Testergebnisse, sondern klinisch und sollte von einem sorgfältigen Arzt gestellt werden, der Erfahrung in der Diagnose von LB hat, und der sich über neue diagnostische Verfahren und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Laufenden hält.

BEHANDLUNG Lyme Borreliose ist mit Antibiotika behandelbar. Die Behandlung erfolgt durch orale oder intravenöse Antibiotika. Bei Personen, die nicht sofort diagnostiziert werden, kann eine intravenöse (i.v.) Antibiotikabehandlung nötig sein. Die Länge der erforderlichen Behandlungsdauer ist abhängig vom Krankheitsbild.

Eine Behandlung sollte in folgenden Fällen durchgeführt werden:

Wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden, die einen positiven Test für Spirochäten hat.

Wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden und Symptome haben.

Wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden und schwanger sind.

Wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden und in einem endemischen Gebiet leben.

Für Menschen gibt es derzeit keine Impfung.

Menschen entwickeln keine Immunität gegen LB. Eine Reinfektion ist möglich.

TESTVERFAHREN Gewöhnlich wird im ersten Schritt ein Bluttest durchgeführt. Derartige Tests sind derzeit nicht zuverlässig. Auch Urin- und Liqour-Untersuchungen geben keinen endgültigen Aufschluß. Falsche positive wie falsche negative Testergebnisse kommen vor. Medikamente, die für andere Erkrankungen eingenommen wurden oder andere Umstände können auf die Testergebnisse beeinträchtigen.

VORBEUGUNG

Wenn Sie in LB-endemischen Gebieten leben, tragen Sie bei Aufenthalt im Freien auf jeden Fall geschlossene Schuhe und lange Hosen.

Duschen Sie nach allen Aktivitäten im Freien. Falls sich die Zecke noch nicht festgesetzt hat, kann sie abgewaschen werden. Waschen Sie Ihre draußen getragene Kleidung oder noch besser, erhitzen Sie sie für etwa 15 Minuten in Ihrem Wäschetrockner.

Suchen Sie Ihren Körper nach einem Aufenthalt im Freien genau ab. Lassen Sie die Finger vorsichtig über die Haut streichen. Falls sich eine Zecke festgesetzt hat, fühlt es sich an wie eine keines Stück Schorf, bevor eine Wunde verheilt.

Falls Sie eine Zecke finden, entfernen Sie sie mit einer feinen Pinzette. Fassen Sie dabei die Zecke so nah wie möglich an Ihrer Haut. Zerquetschen Sie sie nicht, denn dabei überträgt die Zecke möglicherweise Bakterien in Ihren Körper.

Die Zecke kann getestet werden. Legen Sie die Zecke in einen kleinen Behälter mit einem angefeuchteten Baumwolltupfer oder einem Grashalm und übergeben Sie sie Ihrem Arzt oder der örtlichen Gesundheitsbehörde.

Quelle:

http://www.lymenet.de

BORRELIOSE BUND DEUTSCHLAND e.V Bundesverband der Borreliose Selbsthilfe

Geschäftsstelle: Grosse Strasse 205, 21075 Hamburg,

Tel: 040 / 7905788 Fax: 040 / 7924249

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