Arzneimittelexantheme

Exantheme unterliegen einem zeitlichen Ablaufschema. Exantheme sind entzündliche Hautveränderungen, die sich auf größere Bereiche der Haut auswirken. Sie unterliegen einem zeitlichen Ablauf mit Beginn, Höhepunkt und Ende. In dieser Zeit ändern sich die Hauterscheinungen. Klassische Exantheme sind z. B. in der Kindheit das Auftreten von Röteln oder Scharlach. Exantheme können lebensbedrohend sein. Arzneimittelexantheme sind Reaktionen auf die Einnahme eines Medikamentes. Sie können zu schweren Hautveränderungen und in besonders schweren Fällen sogar lebensbedrohend sein. Arzneimittelexantheme können schon bei einer normalen, nicht schädigenden Dosis eines Medikamentes vorkommen. Es kommt oft zu Verwechslungen bei der Diagnose. Das Erscheinungsbild sehr vielfältig. In den meisten Fällen läßt sich ein Symptom mit genau mit einem Medikament in Verbindung bringen. Oft haben Arzneimittelreaktionen sehr große ähnlichkeit mit anderen Erkrankungen, z.B. Röteln, Masern oder Scharlach. Deshalb ist die Therapie oft falsch ausgelegt. Die Ursachen für Arzneimittel- Exantheme sind noch unklar. Die pathologischen Mechanismen, die zu einer solchen ""unphysiologischen"" Reaktion des Körpers auf ein Medikament führen, sind bis heute nicht im einzelnen geklärt. Allergische Reaktion werden vermutet, allerdings ist ein fieberhafter Infekt in vielen Fällen der Grundstein eines Arzneimittelexanthems. Dies erklärt, wieso die Einnahme des scheinbar allergenen Medikamentes in krankheitsfreien Zeiten oft ohne Nebenwirkungen verläuft.

Nur in schweren Fällen sind Antihistaminika erforderlich. Am häufigsten treten Arzneimittel-Exantheme bei Ampicillin auf. Normalerweise kommt es zur Erkrankung 7-10 Tage nach Verabreichung des Antibiotikums. Typisch ist, daß die Hauterscheinungen sich auf den Rumpf konzentrieren und das Gesicht aussparen. Es bilden sich kleine rote Flecken, die jucken können. Der Ausschlag klingt ab, obwohl das Ampicillin weiter eingenommen wird. In schweren Fällen kann das Medikament nach Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Gelegentlich ist die Gabe von Antihistaminika erforderlich.