Dieses Bakterium gehört zur normalen Mundschleimhaut-Flora und ist ein grampositives, verzweigtes Stäbchenbakterium. Früher wurde die Strahlenpilzkrankheit häufig fälschlicherweise als Pilzinfektion eingestuft. Durch kleine Verletzungen der Haut dringt der Erreger ein. Die Erreger dringen durch Hautrisse oder kleine Verletzungen der Haut tief in das Gewebe ein. Ursache kann auch sein eine Zahnextraktion, eine Bißverletzung oder ein Abszeß im Mundbereich. Dringt der Strahlenpilz an diesen Eintrittspforten ein, ruft er im Gewebe eine Entzündung hervor. 90 Prozent sind Mund- Hals- Infektionen. Die Aktinomykose im Mund-Hals-Bereich ist deshalb auch mit über 90 Prozent die häufigste Form der Infektion. Kommt Speichel in die Lunge, so kann sich dort die Krankheit ausbreiten und zur Lungenentzündung führen. AIDS-Kranke sind besonders gefährdet. Normalerweise tritt eine Strahlenpilz-Infektion nur bei einer Schwächung Immunsystems durch andere Erkrankungen auf. Insbesondere sind sehr häufig AIDS-Kranke betroffen. Krankheitsbild
Feste rote Knötchen entwickeln sich zu eitrigen Abszessen. Die Strahlenpilzkrankheit, oder kutane Aktinomykose ist eine selten vorkommende, chronische Entzündung, die meistens im Bereich des Kieferwinkels oder anderen Körperspalten (Gesäßspalte u.ä.) beginnt. Charakteristisch sind dabei brettharte Knoten unterhalb einer geröteten Haut. Die Knoten verwandeln sich mit der Zeit zu eitrigen Abszessen, die nach außen durchbrechen können.
Die Lymphknoten sind in der Regel nicht vergrößert. Wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet, kann sie die Knochen schädigen. Befällt der Strahlenpilz Darm oder Lunge, so kommt es zu mit starken Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Gewichtsverlust. Diese Symptome treten normalerweise nicht auf, wenn die Infektion im Kopfbereich stattfindet. Behandlung
Genaue Erregerbestimmung ist notwendig. Um den Erreger genau zu bestimmen, wird ein Wundabstrich gemacht. Unter dem Mikroskop ergibt sich ein typisches Bild. Das Bakterium kann außerdem in einer Kultur angezüchtet werden. Gezielte Behandlung mit Antibiotika. Als erstes muß die eitrige Wunde chirurgisch saniert werden. Das bedeutet, sie eitrigen Entzündungen werden aufgeschnitten, gesäubert und vom Eiter befreit. Nach der Säuberung erfolgt eine antibiotische Behandlung von mehreren Wochen bis Monaten. Die Antibiotika werden zunächst intravenös injiziert und später oral verabreicht. Die Behandlung dauert häufig so lange, weil die Entzündung dazu neigt, chronisch zu werden und/oder immer wieder zu kehren. Bestimmung der körpereigenen Abwehr. Ist ein HIV gefährdeter Mensch betroffen, so sollte der Zustand seiner körpereigenen Abwehr untersucht werden. Hier besteht besonders die Gefahr einer Verschleppung in die Lunge.