Man sollte sich so früh wie möglich in ärztliche Behandlung begeben.

Salbe, Creme oder Lotio?

Bei einer allergischen Reaktion der Haut wird üblicherweise eine Salbe, eine Creme oder eine Lotio zur Therapie verwendet. Das Ziel einer solchen lokalen Behandlung ist die Verringerung der anormalen Aktivität des Immunsystems und den Juckreiz zu mindern. Folglich müssen entsprechende Wirkstoffe (z.B. Cortison) in solchen Medikamenten enthalten sein. Würde man die die antiallergischen Substanzen nur in Wasser lösen, so wäre das dosisgerechte Auftragen auf die Haut sehr schwierig und das Medikament würde nicht lange genug auf der betroffenen Hautstelle haften können. Die Wirkung der Therapie wäre somit nicht sichergestellt. Also muß man Medikamente für die Haut - weniger flüssig - und damit besser haftbar machen. Hierfür bieten sich öle und Fette an. Spezielle Stärke oder Cellulose wären ebenfalls gute Verdickungsmittel, würden für Bakterien aber einen hervorragenden Nährboden schaffen. Sie müßten auch schon aus diesem Grund kurze Zeit später abgewaschen werden, was eine zusätzliche Reizung bedeuten würde.

Und es gibt noch einen anderen wichtigen Punkt. Da die betroffenen Hautstellen durch die allergische Reaktion geschädigt sind und keinen ausreichenden Fettschutzmantel mehr ausbilden können, wird die Haut unelastisch oder durch zu viel Feuchtigkeit weich. In solche geschädigten Hautbereiche können Bakterien aus - gesunden - Hautnachbargebieten eindringen und sich übermäßig ausbreiten (dort werden die Erreger bekanntlich durch den natürlichen Hautschutz unter Kontrolle gehalten). Es kommt zu einer zusätzlichen Entzündung, die eine Abheilung verzögern wird und zu weiteren Schäden führt. öl oder Fett kann hier ausgleichend wirken.

Was ist der Unterschied zwischen Salbe, Creme und Lotio?

Eine Salbe enthält kein Wasser. Da ein öl zu flüssig wäre, muß ein Fett verwendet werden. Rein theoretisch könnte man jedes Fett nehmen, doch werden viele relativ schnell ranzig (Oxidation) und damit hautunverträglich. In vielen natürlichen Fetten sind auch Stoffe enthalten, die selbst hautunverträglich sind und daher als Heilmittel-Grundstoff ausfallen. Eine Lösung heißt - Vaseline - , ein mineralisches Fett mit hohem Reinheitsgehalt, das wasserfrei ist und sich auch bei Luftkontakt nicht verändert. Da kein Wasser in einer Salbe enthalten ist, können sich auch keine Bakterien entwickelt und der Zusatz von Konservierungsstoffen ist nicht notwendig.

Eine Creme enthält spezielle öle und gereinigtes Wasser. Da sich ein öl und Wasser bekanntlich nicht dauerhaft mischen lassen, sind Emulgatoren und Konsistenzgeber(z.B. ein spezielles Wachs) als Zusatz notwendig. Der öl-Anteil kann variieren. Und da Wasser grundsätzlich ein Bakterien-Wachstum erlaubt, ist der Zusatz eines Konservierungsstoffes notwendig. Viele Emulgatoren und Konservierungsstoffe besitzen einen unangenehmen Eigengeruch, der sich durch Zusatz von Parfümölen - maskieren - läßt. Für medizinische Produkte sind solche chemischen Geruchs-Korrekturen, wegen der möglicher Risiken, nicht erlaubt. Daher riechen medizinische Cremes immer mehr oder weniger stark nach - Chemie - .

Ein Lotio ist eigentlich eine Milch. Es gelten die gleichen Regeln für die Herstellung wie für Cremes, d.h. es sind Emulgatoren und Konservierungsstoffe notwendig. Der hohe Anteil an Wasser hat allerdings auch einen Vorteil. Wenn Wasser auf der Haut verdunstet entsteht die sog. Verdunstungskälte, und damit empfindet der Patient ein positives Gefühl. Diese Wirkung ist allerdings nur von kurzer Zeitdauer, trotzdem aber angenehm. Weiterhin lassen sich Lotionen auf einer großen Fläche besser als Salben oder Cremes auftragen.

Wann eine Salbe, wann eine Creme oder Lotio? Auf trockene, rissige Hautstellen gehört Salbe. Auf - feuchte - Allergiebereiche wird eine Creme oder eine Lotion aufgetragen. In besonders schwierigen Fällen kann die betroffene Hautstelle zusätzlich mit einer Folie abgedeckt werden, damit der Wirkstoff besser einzieht (und sich nicht in der Kleidung verteilt).

Es kann aber auch zu Problemen mit Salben kommen, wenn man diese vor dem Schlafengehen aufträgt. Salben lassen nur sehr wenig Feuchtigkeit aus der Haut nach außen dringen und bedingen daher eine leichte Hauterwärmung. Tagsüber ist dieses kein Problem. Unter der warmen Bettdecke kann es dann aber zu einem Hitzestau an der Allergiestelle kommen und der Juckreiz verstärkt sich. Besonders Hände und Füße sind betroffen.

Wenn Sie bei sich Anzeichen einer Allergie vermuten, gehen Sie zum Arzt. Ihr Hausarzt wird Sie vermutlich zu einem Allergologen schicken. Dieser kann und wird verschiedenen Allergietests bei ihnen vornehmen und Sie aufgrund der Testergebnisse (hoffentlich optimal) beraten.

Und er wird Ihnen eine für Sie individuell geeignete Therapie vorschlagen.

Die Allergietestung

Sind für den Arzt die Symptome nicht eindeutig für eine ganz bestimmte Allergieform, kann eine Blutuntersuchung weiteren Aufschluß geben.

U.a. wird der Allergologe bei Ihnen Hauttests (sog. Reib- oder Pricktests; Allergene werden bei diesem Test kontrolliert auf Ihre Haut aufgebracht) zeigen einen positiven Befund durch an der untersuchten Hautstelle. keine Angst, es tut nicht weh...

Darüber hinaus wird er evtl. sog. Provokationstests durchführen. Bei ihnen wird untersucht, ob die in ersten Tests festgestellte Empfindlichkeit tatsächlich zu einer Allergie führt. Bei Nahrungsmittel-Allergien wird man evtl. eine - Suchdiät - durchführen. Das geht so vor sich, daß nach einer Phase, in der Sie allergenfreie Kost essen, immer weitere Nahrungsmittelgruppen zu sich nehmen, bis Allergie-Symptome auftreten.

Behandlungsmöglichkeiten von Allergien

Bestimmte allergieauslösende Stoffe können wahrscheinlich vermieden werden; um Haustiere und unbekömmliuche Nahrungsmittel, Chemikalien können Sie evtl. einen Bogen machen. Pollen oder Insekten können Sie in Ihrem Leben dagegen kaum vermeiden.

Da insgesamt allergieauslösende Stoffe nur teilweise gemieden werden können, bleibt für alle anderen Fälle nur die ärztliche Behandlung.

Für akute Allergie-Beschwerden stehen dem Arzt Medikamente zur Verfügung, die je nach Schwere der Erkrankung verschrieben werden. Sie können aber nur Symptome zu lindern und nicht eine Allergie wirklich heilen.

Warum reicht eine Behandlung der Allergie aber - an die Wurzel des überls - packen? Heute weiß man, daß bei etwa 30% der Atemwegs-Allergiker nach 8-10 Jahren die Entzündung auf die tieferen Atemwege übergeht - im schlechtesten fall wird aus dem (noch harmlosen) - Heuschnupfler - ein (schwerkranker) Asthmatiker!

Die Hyposensibilisierung ist die einzige dem Arzt zur Verfügung stehende Therapie, mit der er eine Allergie - an die Wurzel packen - kann. Im Rahmen einer Hyposensibilisierung gewöhnt sich der Körper langsam an allergieauslösende Substanzen und es kommt nicht mehr zur Ausbildung allergener Symptome. Eine Hyposenibilisierung ist bei solchen Allergieformen zu empfehlen, deren Auslöser im Alltag nicht zu meiden sind, wie z.B. Pollen, Milben, Schimmelpilze.

Die landläufige Meinung, - der Heuschnupfen (von Kindern) wachse sich später schon noch aus - , ist übrigens falsch. Nicht hyposensibilisierte Kinder laufen immer Gefahr, später an Asthma zu erkranken.

Bei einer Hyposensibilisierung werden allergischen Personen die ihre Gesundheit beeinträchtigenden Allergene in steigender Dosierung so lange verabreicht, bis sie darauf nicht mehr oder zumindest kaum noch mit Beschwerden reagieren. Nachdem der Arzt durch die Tests weiß, um welche Allergie es sich bei Ihnen handelt und die Hyposensibilisierungslösungen (die übrigens speziell für Sie zubereitet werden) bereitgestellt sind, kann - es dann endlich losgehen - .

Auszüge aus einer Information zur Hyposensibilisierung für Patienten der Dermatologischen Klinik der Universität Bochum - dort finden Sie übrigens noch mehr ähnlich aufgemachte Informationen