Übermäßiges Schwitzen bereitet vielen Betroffenen Beschwerden. Dann ist es wichtig, individuelle Behandlungsmaßnahmen, wie z.B. die Einnahme von Methantheliniumbromid, in Erwägung zu ziehen.
Eine übermäßige Schweißbildung schränkt die Lebensqualität häufig sehr ein. Schweißperlen im Gesicht, Flecken unter den Achseln und/oder feuchte Hände können Scham und Unbehaglichkeit verursachen. Damit kann Hyperhidrose das soziale Leben und den Beruf negativ beeinflussen. Bei einigen Menschen führt dies sogar in eine soziale Isolation.
Problematisch ist die Tatsache, dass Hyperhidrose häufig nicht als Erkrankung wahrgenommen wird. In vielen Fällen macht sich vermehrtes Schwitzen schon im Kindes- u./o. Jugendalter bemerkbar.
Die Erkrankung lässt sich anhand einer gründlichen Anamnese diagnostizieren. Hierzu müssen auch sekundäre Formen der Erkrankung, wie z.B. eine Schilddrüsendysfunktion oder Diabetes, ausgeschlossen werden. Die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, sei oberstes Ziel der Therapie.
Bei leichten, lokalisierten Formen der Hyperhidrose werden aluminiumchloridhaltige Lösungen und Cremes empfohlen- gemäß den Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. In Fällen von plantarer oder palmarer Hyperhidrose können Hand- bzw. Fußbäder mit Gleichstrom ( Leitungswasser-Iontophorese) den Schweissfluss lindern. Chemische Denervierung der Schweißdrüsen durch Injektion von Botulinumtoxin kommt bei axillärer Hyperhidrose in Betracht. Bei stark ausgesprägter Hyperhidrose können die axillären Schweißdrüsen operativ entfernt werden.
Methantheliniumbromid
Anticholinergika wie Methantheliniumbromid (z.B. Vagantin) sind Mittel der ersten Wahl zur Therapie generalisierter Hyperhidrose. Mit der Einnahme dieses Mittels lässt sich die Schweissreduktion deutlich reduzieren.
Es wurde darauf hingewiesen, dass ein großer Vorteil der Therapie mit Methantheliniumbromid darin bestehe, dass man die Substanz auch nach Bedarf einnehmen könne. Dies habe sich bei einigen Patienten bewährt, die das Arzneimittel nur vor stressbelasteten Situationen einnehmen.
Die Wirkung setzt nach 30-60 Minuten ein und hält fünf bis sechs Stunden an. Zu den unerwünschten Nebenwirkungen zählt vor allem Mundtrockenheit. In diesem Fall können z.B. Kaugummis, mundbefeuchtende Sprays u./o. häufigeres Trinken Abhilfe schaffen.
Vagantin hat den Status einer fiktiven Zulassung und befindet sich im Nachzulassungsverfahren. Einige Krankenkassen lehnen trotz langjähriger erfolgreicher Anwendung und belegter klinischer Wirksamkeit die Erstattung bis zur endgültigen Zulassung ab. Eine alternative ist in solchen Fällen eine Verordnung auf Privatrezept.
Quelle: Pressegespräch der Riemser Pharma GmbH: „Wenn Schwitzen zum Problem wird- Hyperhidrose patientengerecht behandeln“ am 18.4.2013 in Erkrath bei Düsseldorf