Körperpflege - weniger ist mehr
Zu heißes Wasser, zu langes Duschen, Schaumberge im Vollbad und Kopf-bis-Fuß-Waschungen mit den synthetischen Duschgels spülen auch das natürliche Hautfett ab und liefern die Haut schutzlos aus. - Es ist ratsam, sich nur so viel zu waschen, daß man nicht unangenehm riecht - , sagt Professor Dr. Hans Meffert, Hautarzt an der Universitätshautklinik (Charité) in Berlin. Als Faustregel gilt: mit Seife oder Duschgel nur Achselhöhlen, Füße und Genitalien waschen und sämtliche Reinigungsmittel gut abspülen, weil es sonst zu Hautreizungen und Allergien kommen kann. Denn zwischen Shampoo und Waschpulver besteht von der chemischen Struktur her kaum ein Unterschied. Aber wer ist schon reif für die Kochwäsche?
Gesichtspflege
Normale Haut braucht keine Creme. Die Haut reguliert sich ganz von allein. Es sei denn, trockene Raumluft, Wind, Kälte oder Sonne setzen ihr zu.
Bei fett-feuchter Haut hilft Gesichtswasser zum Reinigen. Weil die Haut ohnehin zu Pickeln und Mitessern neigt, muß mit zusätzlichem Fett sparsam umgegangen werden. Hier empfiehlt sich eine sogenannte öl-in-Wasser-Emulsion, auch als Tagescreme oder Lotion bekannt. Ist sie nach fünf Minuten gut eingezogen? Fühlt die Haut sich nach drei Stunden noch weich und glatt an, ohne zu glänzen? Dann ist es das richtige Produkt.
Wer trocken-fettarme Haut hat, muß genau das Gegenteil einsetzen: eine Wasser-in-öl-Emulsion, also wenig Wasser in viel öl, gibt der Haut das notwendige Fett. Die richtigen Produkte sind daran zu erkennen, daß die Cremes dick und glänzend sind und langsam einziehen.
Die Mischhaut will beides: Die Schweißrinne von Stirn, Nase, Kinn zum Dekolleté braucht wenig Fett, die trockenen Stellen an Wangen und Körper dagegen benötigen Nachschub an Fett.
Aus allen Pore
Für schöne und gesunde Haut läßt sich eine Menge ganz ohne teure Pflegeserien unternehmen: Frische Luft, ausreichend Schlaf, eine gesunde und möglichst vollwertige Ernährung und mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag (Wasser, Tees, Säfte) sind die Grundvoraussetzungen dafür.
Regelmäßige Saunabesuche sind eine entspannende und wirkungsvolle Ergänzung. Denn Sauna ist nicht nur gut zum Abhärten, sondern auch prima für die Haut. Sie wird dabei gründlich, aber schonend gereinigt. Der Schweiß läßt die oberste Schicht der Haut aufquellen. Die verhornten Hautzellen lockern sich und werden abgespült. Ebenso wichtig ist es, mehrmals die Woche körperlich so aktiv zu sein, daß man ins Schwitzen kommt. Denn dadurch wird nicht nur die Haut und der gesamte Organismus kräftig durchblutet - wenn Sie aus allen Poren schwitzen, wird Ihre Haut nachhaltig durchfeuchtet. Gerade trockener Haut tut das sehr gut. Auf Nikotin und Alkohol sollte eher verzichtet werden.
Wer mit der falschen Creme nachhilft, ist schon mittendrin in einem Kreislauf, der im schlimmsten Fall zur sogenannten Kosmetikakne führen kann: eine überpflegte Haut, die sich mit Ekzemen über die Prozedur beschwert. Aus dem gleichen Grund sollte auch kein Babyöl verwendet werden. Der Juckreiz wird zwar kurzfristig gelindert, doch auch das öl entzieht der Haut Wasser