Therapie
Als erstes müssen die Schuppen entfernt werden. Am Anfang jedes Therapiezyklus der Psoriasis steht die Entfernung der Schuppen, sobald sich eine schuppige Schicht ausgebildet hat. Neben dem sicherlich wichtigen kosmetischen Effekt schafft sie die Grundlage für weitere Therapieschritte. Die Schuppenablösung (Karatolyse) geschieht örtlich mit Harnstoffsalben oder Salicylsäure in Vaselineform. Diese Behandlung wird kombiniert mit Sole- oder ölbädern.
Für Herde am Kopf eignen sich Salicylölhauben, die man nachts unter einer Duschhaube einwirken läßt und morgens durch Kopfwäsche entfernt. Für großflächigen Befall eignen sich Schmierseifenbäder. Danach muß die Schuppung vermindert werden. In einem weiteren therapeutischen Schritt gilt es, die Schuppung zu drosseln. Das geschieht z.B. mit Dithranol. Dieser Wirkstoff verfärbt jedoch die Haut und die Wäsche. Deshalb wird er, obwohl wirksam, häufig nicht angewandt und durch andere Wirkstoffe ersetzt. Ein weiterer Schritt ist es, eine Entzündung zu vermeiden. In diesen Zusammenhang hat sich, sowohl örtlich als auch systhemisch angewandt, Cortison bewährt. Auch Vitamin-D Abkömmlinge wie Calcipotriol und Tacalcitol sowie Retinoide zeigen gute Wirkung. Sie normalisieren die Reifung der Hautzellen. In seltenen und sehr schweren Fällen kann auch eine Chemotherapie in Frage kommen, z. B. mit Methotrexat, das hemmend auf die Zellteilungsprozesse wirkt. Gezielte Photochemotherapie hat sich als wirksam erwiesen. Aufgrund der guten Erfahrungen, die Sonneneinstrahlung auf den Verlauf der Psoriasis besitzt, hat man eine Photochemotherapie entwickelt. Die Therapie besteht in der Verabreichung von hautsensibilisierenden Mitteln (wie z.B. 8-Methoxypsoralen) und anschließender Ganzkörperbestrahlung mit UV(-A)-Licht. Diese Behandlungsmethode hat den Vorteil, daß die Salbentherapie wegfällt. Erfahrungen zeigen, daß eine 3 bis 4 malige wöchentliche Anwendung bei einem erneutem Schub zu einem guten Erfolg führt. Trotz Abheilung kann die Psoriasis immer wieder auftreten. Alle heutigen Therapiemöglichkeiten erlauben eine Verbesserung des Hautzustandes und in den meisten
Fällen eine Abheilung. Sie können jedoch nicht verhindern, daß die Erkrankung wiederkehrt, da die genetische Veranlagung bestehen bleibt.